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Unternehmertreffen zwischen Grachten und KI

Grundsatztagung in Amsterdam:

Veranstaltungen | 23.05.2023

Unter dem Motto „Unternehmerisches Wissen von morgen“ lud der Unternehmerverbund Fachverband Deutscher Hörakustiker (FDH) in diesem Jahr zur Grundsatztagung nach Amsterdam. Rund 60 Hörakustiker folgten der Einladung und lauschten den beiden Speaker Richard David Precht und Janis McDavid. Neben Vorträgen und Diskussionen hatten die Mitglieder des Unternehmerverbunds die Chance, Kontakte zu knüpfen, sich austauschen und Amsterdam mit seinen Giebelhäusern und Grachten zu erkunden.



Über die Zukunft der Arbeit: Richard David Precht


Die Digitalisierung und vor allem der Vormarsch der Künstlichen Intelligenz (KI) beeinflussen, wie wir zukünftig arbeiten, lernen und leben. Wie können wir uns in dieser Situation verhalten? Anschaulich beschreibt Richard David Precht die Auswirkungen der Technik auf unsere Arbeitswelt. Viele Fähigkeiten des menschlichen Gehirns werden bald schon von Maschinen übernommen werden. Ganze Jobprofile und Brachen könnten deshalb wegfallen. Doch auch die KI hat ihre Grenzen. In den folgenden vier Bereichen hält Precht den Menschen weiterhin für unersetzlich: in der Spitzen-IT, in Positionen, in denen Fähigkeiten wie Analytik, strategisches Denken und Menschenkenntnis nötig sind (z. B. Projektmanagement), im Handwerk und in Empathie-Berufen (z. B. in der Pflege oder in der Pädagogik).


Erfreuliche Aussichten für die Hörakustik: In diesem Beruf trifft Handwerk auf Empathie. Wissen und Können der Hörakustiker werden daher weiterhin gefragt sein. Hörakustiker stiften zudem einen wichtigen Mehrwert für andere Menschen. Das ist heute eine der wichtigsten Voraussetzungen, um zum Beispiel neue Auszubildende und Mitarbeiter für den Betrieb zu gewinnen.


In einer anschließenden Diskussionsrunde sprachen FDH-Präsident Andreas Bögl, Richard David Precht, Unternehmensberater Martin Bornemann, Hörakustiker Benny Kersten sowie zwei Vertreter der Industrie über die Auswirkungen der KI auf kleinere Betriebe.


Die Kunst, du selbst zu sein: Janis McDavid


8 Jahre alt war Janis McDavid, als er in den Spiegel blickte und nach eigener Aussage zum ersten Mal Scham für seinen Körper empfand. Damals hatte er noch nicht gelernt, sich selbst und seinen Körper anzunehmen. Janis McDavid kam ohne Arme und Beine zur Welt. Eindrucksvoll, mit viel Gefühl, aber auch einer großen Portion Humor erzählt er auf der Grundsatztagung von seiner Reise zu sich selbst.


Heute ist Janis McDavid Rennfahrer, hat den Kilimandscharo erklommen und steht weltweit als Speaker und Motivationstrainer auf der Bühne. Bei seinem Vortrag macht er unter anderem Mut, den Blickwinkel auf die Welt zu verändern und unerschrocken die eigenen Ziele zu verfolgen: „Nur wer ab und zu verrückt und groß denkt, kann Innovationen schaffen.“


Grachtenfahrt durch Amsterdam


Sie sind das Wahrzeichen von Amsterdam: Die berühmten Grachten verleihen der Stadt ihren ganz eigenen Charme. Bei einer Schifffahrt inklusive 3-Gänge-Menü konnten die Teilnehmer der Grundsatztagung einen einzigartigen Blick auf die Kanäle, Brücken und Giebelhäuser genießen.


Mitgliederversammlung 2023


Die Grundsatztagung endete mit der jährlichen Mitgliederversammlung. Unternehmensberater Martin Bornemann motivierte die Teilnehmer an diesem Tag mit seinem Plädoyer für mehr Kooperation. Die zunehmende Komplexität in der Welt und im Business erfordert zukünftig, Ressourcen zu bündeln, Risiken zu verteilen und die gemeinsame Marktposition und Sichtbarkeit zu verbessern. Um seine These zu verdeutlichen, zeigt er Beispiele aus dem Tierreich und aus dem Sport auf.


Kunst für den guten Zweck


Seit mehr als 15 Jahren bieten Marion Winter-Andres und Thomas Andres schwerhörigen jungen Menschen in Sri Lanka kostenlose Hörsprechstunden und versorgen sie mit kostenlosen Hörsystemen. Für viele Menschen in Sri Lanka ist das eine wichtige Unterstützung, da sie sonst keine kostenlose Untersuchung der Ohren und des Gehörs erhalten. Zudem unterstützen Winter-Andres und Andres eine Gehörlosenschule in der Nähe von Colombo. Hier lernen die Kinder die Gebärdensprache und können einen Beruf erlernen, der zu ihren Fähigkeiten passt.


Zur Mitgliederversammlung des FDH stellten die beiden zwei Bilder des Künstlers Lester Ruhunuhewa aus Sri Lanka zur Verfügung. Die Fördergemeinschaft Gutes Hören ersteigerte die Bilder für 1.500 Euro und unterstützt damit das Hörprojekt in Sri Lanka. Der Erlös aus der Auktion fließt komplett in die Gehörlosenschule.